In den Anfängen der erschwinglichen Festkörper-Lasersysteme war die Farbe Blau bei Laserquellen vergleichsweise problematisch:
Es existierten praktisch nur einigermaßen erschwingliche DPSS Laserquellen mit 473nm - also einem hellen, fast cyanfarbenen Blau. Die Sichtbarkeit dieses Blaus war aufgrund der Wellenlänge sehr gut, auch die Strahlparameter konnten sich sehen lassen. problematisch bei dieser Lösung war allerdings einerseits die Leistungsbegrenzung der Module (über 600mW waren praktisch unmöglich im erschwinglichem Bereich), andererseits, und das wirkte schlimmer, waren die im Markt verfügbaren Laserquellen sehr unzuverlässig und instabil, was zu vermehrten frühzeitigen Ausfällen führen konnte.
Aufgrund der Wellenlänge am oberen Rand des blauen Spektrums konnte mit derartig bestückten RGB Lasern nur ein begrenztes Farbspektrum wiedergegeben werden. ein tiefes, kräftiges Blau war nicht möglich.
Dies schwenkte um mit der Markteinführung des "BlueRay" Blau, das zwischen 405 und 410nm lag und damit sehr nahe am unsichtbaren UV Bereich. Die Laserdioden in diesem Spektrum basierten bereits auf Halbleitertechnologie, waren aber aufgrund der Wellenlänge sehr schlecht sichtbar, für Menschen mit UV-Schutz beschichteten Brillen waren die Strahlen oft gänzlich unsichtbar. Das Problem dabei war, dass aufgrund der schlechten Sichtbarkeit eine höhere Laserleistung erforderlich war, was wiederum zu erhöhtem gefährdungspotenzial führte. Mit den 405nm Laserdioden war es aber schon möglich tieferes Blau durch Farbmischung zu erzeugen, und auch weisses Licht wurde mit derartig bestückten RGB Systemen sehr schön und brilliant dargestellt.
Warum nun wurden keine anderen Materialien verwendet oder andere Quellen genutzt?
Das 445nm blau war Inder Tat schon bereits früher bekannt und im MArkt verfügbar - allerdings zu derart exorbitanten preisen, dass es nur bei den professionellen Systemen zum Einsatz kam. Die Firma Nichia aus Japan hielt hier das alleinige Patent und Monopol.
Erst mit der Einführung der Videobeamer, die Laserquellen als Lichtquelle nutzten, änderte sich die Lage: Casio brachte einen Beamer heraus (Mitte 2010), der allein schon mit 28 einzelnen dieser 445nm blauen Dioden bestückt war - das ganze Gerät aber zum Preis eines normalen Beamers erworben werden konnte. Dieses markt-Ungleichgewicht führte dazu, dass diese speziellen Beamer von einigen Bastlern, aber auch von großen Unternehmen aufgekauft und ausgeschlachtet wurden. mit einem Schlag war das 445nm Royal Blau erschwinglich und in großer Zahl im Markt verfügbar.
Mit diesem kräftigen, gut sichtbaren Royal Blau war es nun möglich geworden, den Markt mit einer erschwinglichen Lösung im blauen Spektrum zu versorgen - was schließlich auch zu mehr oder weniger großen Verschiebungen im Showlasermarkt geführt hat, den RGB Lasern einen kräftigen Vorschub gab und das baldige Ende der RGY Lasersysteme im Semi-professionellen Markt einläutete.